Archiv der Naturgeschichte

Das LfULG führt in der Tabelle 1 des Sächsischen Bodenbewertungsinstrumentes eine offene Liste von Böden mit einer hohen natur- oder kulturgeschichtlichen Bedeutung. Die darin aufgeführten Böden wurden aus dem Datenbestand des FIS-Boden abgeleitet und für das Bewusstsein der natürlichen Archivböden in einer digitalen Karte »Ableitung von Böden mit hoher landschafts- oder kulturgeschichtlichen Bedeutung« integriert.

Offene Liste von Böden mit einer hohen naturgeschichtlichen Bedeutung (kulturgeschichtliche Böden jeweils max. mit nur geringen anthropogenen Eingriffen)

• Bildungen des Periglaziales, z.B. kryoturbate Frostmusterböden, Brodelböden, Eiskeilpseudomorphosen, Steinringböden
• Initiale - und Rohböden aus natürlichen Substraten, z.B. Felshumusböden (FF), Skeletthumusböden (FS), Syroseme (OO) und Lockersyroseme (OL) anthropogen unbeeinflusst
• Seltene Bodensubstrate, z.B. aus Flugsand (Sa) mit besonders basenarmen Verwitterungssubstrate (Basensättigung <5% (KAK Stufe I))
• Fossile Böden und Reliktböden, allgemein z.B. Tschernoseme (TT), Terrae fuscae (CF), Fersiallite (VV)
• Böden besonderer Nutzungsgeschichte, z.B. Plaggenesche (YE)
• Böden der Hochlagen der Mittelgebirge, z.B. Felshumusboden (FF), Skeletthumusboden (FS), Hanggley - Podsol (GGg-PP), Hangpseudogley - Podsol (SSg-PP)
• Podsole extremer Ausprägung, z.B. Stagnogley-Podsol (SG-PP), Podsole mit Ortstein- bzw. Orteisenbildung oder mit sehr großer Entwicklungstiefe, begrabene Podsole (*/PP)
• Intensiv stauvernässte Böden, z.B. Anmoorpseudogley (SSm), Stagnogley (SG)
• Auenrohböden, z.B. Rambla (AO), Paternia (AQ) sowie schwarzerdeähnliche Auenböden, Tschernitza (AT)
• Grundwasserböden mit hoher Humusakkumulation, z.B. Anmoorgley (GM),
  Moorgley (GH)
• Gleye extremer Ausprägung, z.B. Bleichgley (GGi), Oxigley (GGx), Hang-(GGg) oder
  Quellengley (GGq)
• Nieder-(Hn), Übergangs-(Hu) und Hochmoor (Hu) in Normausbildung