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Zahlen und Fakten

In dem vom LfULG geführten digitalen Altlastenkataster (Sächsisches Altlastenkataster – SALKA) werden alle im Freistaat Sachsen bekannten Altstandorte und Altablagerungen im Sinne von § 2 Abs. 5 und 6 BBodSchG sowie betriebene und stillgelegte Deponien erfasst. Diese Daten werden kontinuierlich, entsprechend dem Bearbeitungsstand der jeweiligen Altlasten, aktualisiert. Die jährlich durchgeführten statistischen Auswertungen geben einen Überblick über den Stand der Altlastenbearbeitung im Freistaat Sachsen. Eine kompakte Darstellung der Altlastenbearbeitung in Sachsen finden Sie in der entsprechenden Ausgabe der LfULG-Reihe »Daten und Fakten« (Stand 2021).

Bereits seit 1991 werden die in Sachsen bekannten Altlasten, Altlastverdächtigen Flächen und sanierten Altlasten systematisch im Kataster erfasst. Aktuell (Mai 2023) sind insgesamt 20.983 Gesamtflächen im Sächsischen Altlastenkataster registriert, die sich in insgesamt 30.294 Teilflächen untergliedern (ohne Archiv). Nach den einzelnen Flächenarten verteilt sich deren Anzahl wie folgt:

  Flächenart

  Anzahl
  Gesamtflächen

  Anzahl
  Teilflächen

  Altstandort

  12.861

  20.270

  Altablagerung

  7.705

  8.257

  Militärische Altlasten

  417

  1.727


Quelle: LfULG 2023

Entsprechend der Gesamtzahlen in Sachsen dominieren die Altstandorte in den meisten Landkreisen (LK) und insbesondere in den kreisfreien Städten (kfS) deutlich gegenüber Altablagerungen. In Nordsachen sind Altstandorte und Altablagerungen nahezu in gleicher Anzahl vorhanden, in Bautzen dominieren dagegen die Altablagerungen deutlich.

In absoluten Zahlen hat Chemnitz mit 815 die geringste Anzahl an Altlasten/altlastenverdächtigen Flächen (AL/ALVF), Bautzen die höchste (2.115).

Das Bild zeigt die Anzahl der Altlasten und Altlastenverdachtsflächen. © LfULG 2023

Betrachtet man dagegen die Anzahl der AL/ALVF bezogen auf die Einwohnerzahl, so zeigen sich die höchsten Werte im Landkreis Meißen. Die kfS zeigen bei dieser Auswertung aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte die geringsten Werte (2,8 – 3,7). Im Mittel kommen in Sachsen ca. 5 AL/ALVF auf 1.000 Einwohner.

Das Bild zeigt die Anzahl der Altlasten und Altlastenverdachtsflächen pro 1000 Einwohner. © LfULG 2023

Bei der Auswertung der AL/ALVF pro Fläche (km2) liegen die kfS klar vorne in der Rangfolge Leipzig (6,3), Dresden (4,3) und Chemnitz (3,7). Auch im LK Zwickau ist eine vergleichsweise hohe Dichte an AL/ALVF zu verzeichnen (Hauptsächlich AS aufgrund der historischen Bedeutung als Industriestandort). In den übrigen LK liegen die Werte um bzw. unter dem Mittelwert von 1,1 AL/ALVF pro km2.

Das Bild zeigt die Anzahl der Altlasten und Altlastenverdachtsflächen pro Quadratkilometer. © LfULG 2023

Nachfolgende Angaben wurden auf der Grundlage der Kennzahlen zur Altlastenstatistik der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) zusammengestellt. Die Kennzahlen werden jeweils für die Gesamtflächen ermittelt, wobei auch das Archiv des Sächsischen Altlastenkatasters einbezogen wird. In den Kennzahlen zu den Altstandorten sind auch die Militärischen Altlasten enthalten. Die beiden Kennzahlen »Gefahrenverdacht abzuklären« und »Altlasten« stellen dabei Flächen in Bearbeitung dar, während die Kennzahlen »Sanierung abgeschlossen« und »Gefahrenverdacht ausgeräumt« (unterschieden in »Gefahrenverdacht vollständig ausgeräumt« und »keine Gefährdung bei aktueller Nutzung«) Flächen repräsentieren, deren Bearbeitung (vorläufig) abgeschlossen wurde.

Kennzahlen Altablagerungen
(Anzahl der Gesamtflächen)
Altstandorte
(Anzahl der Gesamtflächen)
Gefahrenverdacht abzuklären 2.568 6.620
Altlasten 135 247
Sanierung abgeschlossen 1.456 2.009
Gefahrenverdacht vollständig ausgeräumt 1012 3.814
Keine Gefährdung bei aktueller Nutzung 3.729 5.106

Quelle: LfULG 2023

Die folgende Darstellung zeigt die prozentuale Verteilung der Anzahl von Flächen, bei denen der Altlastverdacht ausgeräumt werden konnte (vollständig bzw. bei aktueller Nutzung), bei denen der Gefahrenverdacht geklärt werden muss sowie der Altlasten und sanierten Altlasten. Weiterer Erkundungsbedarf besteht für die Flächen, bei denen der Gefahrenverdacht noch nicht geklärt ist. Für Altlasten sind Sanierungsmaßnahmen oder Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen durchzuführen, teilweise wurden diese bereits begonnen. Für die sanierten Altlasten können noch weitere Überwachungsmaßnahmen erforderlich sein.

Untergliederung in Teilflächen (Quelle: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) © LfULG 2023

Gefahrenverdacht abzuklären
Liegen Anhaltspunkte oder ein konkreter Verdacht für eine Altlast vor ist eine Gefährdungsabschätzung durchzuführen. Die Gefährdungsabschätzung wird für die derzeitige oder planungsrechtlich zulässige Nutzung durchgeführt und umfasst die Bearbeitungsstufen Historische Erkundung, Orientierende Untersuchung und Detailuntersuchung.

Gefahrenverdacht ausgeräumt
Der Verdacht hat sich nach einer Gefährdungsabschätzung im Rahmen der Bearbeitungsstufen Historische Erkundung, Orientierende Untersuchung oder Detailuntersuchung nicht bestätigt. Die Gefährdungsabschätzung auf der untersuchten Fläche ergab keine Gefahr für ein Schutzgut bei der derzeitigen oder planungsrechtlich zulässigen Nutzung (keine Gefährdung bei aktueller Nutzung) oder auch unabhängig davon (Gefahrenverdacht vollständig ausgeräumt). Die Bearbeitung durch die Behörde ist insoweit abgeschlossen.          

Altlasten
Nach der Bewertung durch die zuständige Behörde wurde grundsätzlich Sanierungsbedarf festgestellt. Die Sanierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen bzw. Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen müssen aufrechterhalten werden.

Sanierung abgeschlossen
Die Sanierungsarbeiten auf diesen Flächen wurden abgeschlossen, die Gefahr wurde beseitigt. Für die derzeitige oder planungsrechtlich zulässige Nutzung besteht keine Gefahr. Eventuell sind noch Maßnahmen zur Überwachung und Nachsorge erforderlich.

Der Erfassungsstand der Altlasten in Sachsen stieg mit Beginn der systematischen Erfassung zunächst an und erreichte 1997 mit >30.000 Flächen seinen Höchststand. Die Abnahme auf derzeit (Mai 2023) 27.822 Gesamtflächen (unter Berücksichtigung des Archivs) erklärt sich daraus, dass Flächen, bei denen der Altlastverdacht bereits im Laufe der Formalen Erstbewertung ausgeräumt werden konnte, aus dem SALKA gelöscht wurden. Diese Fälle werden jedoch immer seltener, so dass der Bestand seit einigen Jahren nur noch leicht abnimmt.

Die im SALKA erfassten Flächen werden kontinuierlich nach einem festgelegten Schema bearbeitet: Die Anzahl der Flächen nach den oben genannten Kennzahlen lässt sich in zwei Kategorien zusammenfassen: »Bearbeitung abgeschlossen« (Gefahrenverdacht ausgeräumt bzw. sanierte Altlast) und »Weitere Bearbeitung erforderlich« (Gefahrenabschätzung erforderlich/in Arbeit bzw. Sanierung erforderlich/in Arbeit). Aus der folgenden Abbildung geht hervor, wie die Anzahl der Flächen in der ersten Kategorie kontinuierlich zunimmt, während sie in der zweiten Kategorie kontinuierlich abnimmt: Seit 2011 hat sich die Zahl der bearbeiteten Flächen von ca. 14.400 auf 17.126 erhöht, die Zahl der noch zu bearbeitenden Flächen ging von ca. 12.670 auf 9.570 zurück.

Das Bild zeigt die Entwicklung der Altlastenstatistik im Freistaat Sachsen. © LfULG 2023

Die Fortschritte in der Altlastensanierung in Sachsen sind auch in den Indikatoren zum Umweltstatus Sachsen dokumentiert.

Bundesweite Kennzahlen der Altlastenstatistik

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

SALKA-Postfach

Telefon: 0351 8928-4211

Telefax: 0351 89824099

E-Mail: SALKA.LfULG@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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